Sonneberg – das klingt nach Kleinstadtidylle und gutem Wetter. Tatsächlich darf sich Sonneberg im Süden Thüringens Spielzeugstadt nennen. Denn hier hat der Modellbahn-Hersteller Piko seinen Sitz.
In der ehemaligen DDR gegründet, hat das Unternehmen Piko eine langjährige Firmengeschichte vorzuweisen. Diese möchte ich im heutigen Beitrag näher beleuchten.
Mit der Modelleisenbahn von Chemnitz nach Thüringen
1949 wurde Piko gegründet, und zwar in Chemnitz. Wenn man so will, wurde der Grundstein für das Unternehmen bereits 1948 gelegt, und zwar aus ganz praktischen Gründen: Die DDR war noch nicht gegründet (das sollte erst im Herbst 1949 geschehen), und die Menschen, die in der Besatzungszone der Sowjetunion lebten, konnten keine Teile für Modelleisenbahnen mehr aus Westdeutschland beziehen. Denn hier trat im Juni eben diesen Jahres die Währungsreform in Kraft. Die D-Mark wurde im Westen eingeführt, während im Osten Deutschlands die Reichsmark noch gültig war.
Aus dieser Situation heraus entstand die Idee zur Entwicklung einer Modelleisenbahn, die 1948 von der „Sowjetischen Militäradministration in Deutschland“ beschlossen wurde. Das Ergebnis dieser Bestrebungen wurde dann 1949 präsentiert, und zwar auf der Leipziger Herbstmesse.
Es handelte sich um eine in Chemnitz produzierte, elektrische Modellbahn der Baugröße H0. Ihr Name: Pico Express. Piko schrieb sich an der Stelle noch mit einem „c“ statt mit einem „k“.
Die Produktion verblieb nicht lange in Chemnitz. 1952 wurde ein Standort gewählt, der mehr Kapazitäten bot: Sonneberg. Normalerweise wurden hier andere elektrische Geräte, wie beispielsweise Haushaltsgeräte, produziert. Unter dem Namen Piko – jetzt mit einem „k“ als Abkürzung für „Pionier Konstruktion“ – kamen die Modelleisenbahnen hinzu.
Sonneberg wird mit Piko zur Spielzeugstadt
Ab 1962 startete Piko richtig durch, nicht nur mit Modelleisenbahnen, sondern überhaupt mit elektromechanischem Spielzeug. So wird von Piko 1968 beispielsweise der erste Lerncomputer der DDR entwickelt.
In den folgenden Jahren wird immer mal wieder an der Unternehmensstruktur geschraubt, Schwerpunkte der Produktion werden ausgebaut und spezifischer aufgeteilt. Ziel ist immer eine Optimierung der Produktion. Letzten Ende ist es ab 1981 der VEB Piko Sonneberg, der den Schwerpunkt Modelleisenbahnen innehat. Für seine Produkte ist der Name „Piko“ nun ein geschützter Handelsname.
Piko nach der Wiedervereinigung
Dr. René F. Wilder ist es, der nach der Wiedervereinigung den VEB Piko Sonneberg kauft. Das Unternehmen wird modernisiert und heißt nun „Piko Spielwaren GmbH“. Ziel ist Innovation: Nur solche Modelle sollen künftig angeboten werden, die bei der Konkurrenz nicht zu finden sind.
Heute ist Piko Vollsortimenter für H0 und auch für die Gartenbahn. Die Größen TT und N sind ebenfalls vertreten. Dabei zeichnet sich Piko dadurch aus, nicht nur für langjährige Modellbahner da zu sein, sondern auch ein schönes Sortiment für Einsteiger bereitzuhalten.
Besonderes Highlight für alle Piko-Fans: Seit dem 50-jährigen Piko-Jubiläum 1999 gibt es bis heute alle zwei Jahre einen Tag der offenen Tür in Sonneberg. Für Begeisterte und solchem, die es werden wollen, sicher einen Besuch wert!
Mein Modelleisenbahn Ankauf
Geschichten wie die von Piko zeigen, wie auch im Laufe der Geschichte die Leidenschaft zur Modellbahn doch stets erhalten bleibt. Vielleicht hat Ihnen dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit Lust gemacht, einmal selbst auf dem Dachboden oder im Keller nach Ihrer alten Modellbahn zu stöbern?
Wenn Sie Platz für Neues schaffen wollen oder Ihrer ungenutzten Modelleisenbahn ein neues Zuhause schenken möchten, sprechen Sie mich gerne an. Denn ich kaufe Ihre Modellbahn an – sei es ein einzelnes Stück, eine Sammlung oder eine Anlage.
Füllen Sie einfach dieses Formular [verlinken] aus und ich sende Ihnen ein erstes, unverbindliches Angebot zu.
Übrigens: Deutschlandweit hole ich Ihre Modellbahn ab und helfe Ihnen auch gerne beim Abbau.
Eine gute Zeit auf der Schiene
Ihr David Viehmann